Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Nur eine gesunde Pflege kann die Herausforderungen der Zukunft meistern. Zum Tag der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz möchten wir uns dem Arbeitsschutz im Gesundheitswesen widmen und Wege aufzeigen, in welchen Bereichen man als Unternehmen im Gesundheitswesen sowie als Pflegekraft für seine eigene Gesundheit sorgen kann.

 

Die demographische Entwicklung in Deutschland macht es deutlich: die alternde Gesellschaft führt zu einem erhöhten Pflegebedarf, der zwangsläufig vom Pflegepersonal aufgefangen werden muss, welches selbst unter immer höheren Anforderungen steht und nebenbei den Umgang mit ebendiesem lernen muss. Umso wichtiger, die Gesundheit am Arbeitsplatz in der Pflege zu beleuchten, schließlich stehen die Mitarbeiter hier in verschiedensten Bereichen unter enormen Belastungen, die nicht selten zu Überlastung und Unzufriedenheit, Fehlzeiten im Unternehmen als auch krankheitsbedingten Kündigungen und Frühverrentungen und hohen Fluktuationen führen können.

Die Arbeit darf nicht krank machen – und bevor sie es tut, ist es wichtig, die Bereiche der Pflege zu beleuchten, in denen man selbst für seine Gesundheit sorgen kann.  Denn gesundes Pflegen ist nicht nur eine Aufgabe des Unternehmens und seiner Mitarbeiter, sondern vielmehr ein gesellschaftlicher Auftrag, welcher zuallererst darin besteht, ein Bewusstsein für die Relevanz der gesunden Pflege zu schaffen, sowie das Ansehen des Pflegeberufs zu stärken.

Eigenschaften der Mitarbeiter der Ambulanten Pflege Janz

Eigenschaften der Mitarbeiter der Ambulanten Pflege Janz

Neben der Arbeitsumgebung, die sowohl den Arbeitsplatz im Büro wie auch das Fahrzeug für die ambulante Pflege meinen kann, gibt es den Bereich der Arbeitsorganisation (zum Beispiel Zeitvorgaben beim Patienten) sowie Arbeitsinhalte (welche Verantwortung tragen welche Mitarbeiter im Unternehmen) als auch die unterschiedlichen Arbeitsformen (beispielsweise die Erreichbarkeit oder Verfügbarkeit eines Mitarbeiters).

Bevor in diesen Bereichen jedoch inhaltliche und strukturelle Qualitätskriterien, die wissenschaftliche Erkenntnisse als auch die universelle Situation des Unternehmens berücksichtigen, getroffen werden können, ist es vorab notwendig, die Gefahren zu benennen, die die Arbeit im Gesundheitswesen mit sich bringen kann. Denn nur eine ganzheitliche Betrachtung, wie sie bei uns im Qualitätsmanagement der Ambulanten Pflege Janz die Grundlage bildet, bezieht die Belange der Mitarbeiter  mit ein und kann so die Voraussetzungen für einen präventiven Gesundheitsschutz bieten, der die Belegschaft stärkt und den Herausforderungen am Arbeitsplatz gezielt begegnet.

Um Mitarbeiter gesund und motiviert zu halten, müssen psychische und physische Belastungen vermieden werden – doch wo treten diese auf? Im Folgenden sollen die häufigsten Bereiche aufgezählt, sowie Lösungsansätze für einen förderlichen Umgang mit ihnen erläutert werden.

Wechselschichten

Die Aufteilung in Früh-und Spätdienste und daraus mögliche resultierende ungünstige Schichtfolgen sowie ein Arbeiten unter Zeitdruck können schnell zu Erschöpfung der Pflegekräfte führen. So können Arbeitgeber versuchen, die Arbeitszeiten so zu gestalten, dass ausreichend Raum für körperliche und seelische Erholung besteht, indem Schichtwechsel durch eine verlässliche Dienstplangestaltung vermieden werden. Arbeitnehmer können hingegen versuchen, selbst schonend mit ihren gesundheitlichen Ressourcen umzugehen. Hier wäre der soziale Austausch zu nennen, der in Vereinen gelebt oder in Freizeitaktivitäten ausgelebt werden kann.

 

Physische Belastungen

Das Tragen und Heben gehört für Arbeitskräfte in der Pflege zum Alltag – und damit leider auch ungünstige Körperhaltungen. Vor allem Belastungen für den Rücken, die unter anderem durch die Lagerung eines Patienten, dessen Körperpflege oder den Umgang mit einem Pflegebett entstehen können, sind an der Tagesordnung. Diese Gefahren können jedoch durch technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Badewannenlifter oder ein höhenverstellbares Bett, vermieden werden. Darüber hinaus kann das Bewusstsein für ein rückenschonendes Arbeiten des Mitarbeiters durch gezielte Schulungen gefördert werden.  Auch das richtige Schuhwerk des Pflegers, welches sich durch eine ergonomische und rutschfeste Sohle auszeichnet, sei hier zu erwähnen.  Viele Arbeitgeber bieten außerdem Yogakurse, Massagen und andere Möglichkeiten zur Entspannung und Stressprävention an, die die Mitarbeiter darin unterstützen sollen, ein besseres Gespür für das eigene Wohlbefinden zu bekommen sowie die eigenen Grenzen rechtzeitig zu erkennen.

eine Mitarbeiterin wird nach einem anstrengenden Einsatz behandelt

eine Mitarbeiterin wird nach einem anstrengenden Einsatz behandelt

Infektionserreger

Auch vor der Corona-Pandemie waren Mitarbeiter in der Pflege bereits gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Zum Glück kann man sich in diesem Bereich durch die richtigen Mittel und den korrekten Umgang mit ihnen sehr gut schützen. Neben der Wahl des Mittels (abhängig von den Bereichen Hautantiseptika, Flächendesinfektionsmittel und Händedesinfektionsmittel) muss auch auf dessen Verträglichkeit geachtet werden. Ein Hygieneplan des Unternehmens  hat dies im Blick und stellt außerdem persönliche Schutzkleidung (wie zum Beispiel Einmalhandschuhe, Atemschutz und Kittel) je nach Pflegetätigkeit zur Verfügung.

Sicherheit geht vor

Psychische Belastungen

Der Arbeitsethos vieler Pfleger schreibt das Recht auf Krankheit nur seinen Patienten, nicht jedoch sich selbst zu. Dabei ist die Konfrontation mit dem Leid anderer Menschen als auch das Zusammenspiel von Leben und Tod auf Dauer ein belastender Zustand, den man nicht ignorieren darf. Bevor Mitarbeiter jedoch eine Mitgefühlserschöpfung bemerken oder sogar beginnen, den Arbeitsalltag als psychische Belastung zu empfinden, ist Handlung erforderlich. Zum einen kann man als Unternehmen Weiterbildungen im Bereich der Problemlösung und Stressprävention anbieten. Um mit emotionalen Belastungen besser umgehen zu können und das Private und Berufliche zu trennen, ist die Fähigkeit des Mitarbeiters zur Selbstreflexion essentiell.

Vielen Pflegekräften fällt es außerdem schwer, die Wertevorstellungen einer aktivierenden und patientenorientierten Pflege mit der beruflichen Realität zu vereinbaren. Hier können Supervisionsangebote von Führungskräften sowie Schulungen und Coachingangebote von externen Anbietern helfen, in Fallbesprechungen den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, für sich selbst die richtige Balance zwischen Abgrenzung und Engagement zu finden, sowie gemeinsam Lösungswege für die persönliche Entwicklung zu erarbeiten.

hier schmeckt der Kaffee mit Kollegen besonders gut

Zum anderen schafft das gezielte Einplanen von Pausen auf Touren, sowie Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter im Unternehmen, die Möglichkeit, dass Mitarbeiter aktiv den Austausch mit anderen Kollegen suchen und sich in ihren Erfahrungen austauschen können – oder sich bewusst zurückziehen, um sich zu erholen und Energie zu sammeln.

die Sonne tut nicht nur den Pflanzen gut

die Bank lädt zum Verschnaufen ein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesunde Arbeitsumgebung

Indem Zuständigkeiten geklärt, sowie die Erwartungen und Vorstellungen von Mitarbeitern als auch Führungskräften in Teamversammlungen besprochen werden, können Missverständnisse ausgeräumt und Unmut vermieden werden. Ein partnerschaftliches Miteinander, welches sich durch eine respektvolle Kommunikation und vertrauensvolles Verhältnis unter den Kollegen als auch gegenüber den Patienten auszeichnet, sorgt für ein Arbeitsumfeld, indem man sich wohlfühlt.

Jedoch stellt auch die Verfügbarkeit von technischen Hilfsmitteln im Zuge der Digitalisierung der Pflege, einen immer größer werdenden Faktor der Arbeitszufriedenheit dar. Ein Arbeitsplatz, der technisch auf dem neusten Stand ist und so die Pflegedokumentation zum selbstverständlichen Teil des Einsatzes wird, und nicht eine zusätzliche Hürde darstellt, ist unerlässlich.

ein aufgeräumter Arbeitsplatz mit schöner Aussicht in den Garten

 

 

Qualität

Die Identifikation von Hindernissen bildet die Voraussetzung, um Mitarbeiter bestmöglich präventiv in ihrer Gesunderhaltung unterstützen zu können. In der Gefährdungsbeurteilung verpflichtet sich das Unternehmen zu Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter, die in regelmäßigem Turnus festgelegt, durchgeführt sowie auf ihre Wirksamkeit überprüft und die Ergebnisse daraus dokumentiert werden.

Die Gesundheitsförderung sollte ein Teil der Unternehmenskultur sein, das Gesundheitsmanagement ein vorhandenes Leitbild, an dem sich alle Personen des Unternehmens orientieren und dessen Umsetzung aktiv leben.

Dies kann sich in den unterschiedlichsten Bereichen widerspiegeln; so zum Beispiel als Wiedereingliederungsmaßnahme für Langzeiterkrankte, die die nachhaltige Rückkehr in das Unternehmen unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustandes des Mitarbeiters berücksichtigt. Auch ein mitarbeiterorientiertes Führungsverhalten durch Schulungen, aber auch eine Feedback-Kultur, die Interessensgegensätze aufzeigen darf und diese gemeinsam überwindet, trägt zu einem vertrauensvollen Arbeitsverhältnis bei, welches durch Wertschätzung geprägt ist und gesundes Pflegen jeden Tag für alle Beteiligten erfahrbar macht.

die Visualisierung von Zielen macht sie greifbarer

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